Der Anfang eines jeden Einsatzes ist in der Regel immer ein eingehender Notruf in der Rettungsleitstelle. Diese für den gesamten Landkreis Eichsfeld zuständige Einrichtung befindet sich auf dem Friedensplatz in Heilbad-Heiligenstadt. Sie ist permanent von mindestens zwei Leistellendisponenten besetzt, von denen jeweils ein Disponent ausgebildeter Gruppenführer der Berufsfeuerwehr und ein Disponent ausgebildeter Rettungsassistent ist. Des Weiteren haben alle der insgesamt zehn Angestellten der Rettungsleitstelle Eichsfeld, unter denen sich allerdings nur eine Frau befindet eine Ausbildung zum Leitstellendisponenten an der Landesfeuerwehrschule Bad Köstritz absolviert. Der Kern der Leitstelle besteht lediglich aus zwei Computern, vier Telefonen von denen zwei der direkte Draht zur Leitstelle sind und zwei Funkgeräten. Diese essentiell wichtigen Komponenten einer jeden Leitstelle sind alle miteinander verknüpft und erleichtern dem alarmierenden Disponenten auf diese Weise seine Arbeit. Sobald jemand die Nummer der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, die 112 wählt, erreicht er so auf direktem Weg einen der beiden Disponenten. Diese stellen dem Anrufer im Normalfall dann die so genannten fünf „W-Fragen“ mit denen sich der Disponent Informationen verschafft, wo, wann, was passiert ist und wie viele Personen welche Verletzungen haben. Die letzteren beiden Fragen sind im Fall einiger Meldungen, wie zum Beispiel einer Ölspur natürlich unnötig. Noch währenddessen der Notrufabsetzende mit dem Disponenten telefoniert, gibt dieser schon die erhaltenen Angaben zu Ort und Art des Einsatzszenarios in das Alarmierungsprogramm seines Computers ein. Gleichzeitig entscheidet er auch, welche Einsatzkräfte in welchem Maß alarmiert werden sollen. Ihm stehen dabei im Landkreis Eichsfeld insgesamt sechs permanent besetzte Rettungswagen (RTW), zwei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) und 117 Feuerwehren zur Verfügung. Der gravierende Unterschied zwischen den Kräften des Rettungsdienstes und den Kräften der Feuerwehren im Eichsfeld ist allerdings, dass letztere ausschließlich auf freiwilliger Basis operieren. Dies wirkt sich in einigen Fällen, vor allem in kleineren Orten mitunter auch auf die Ausrückzeiten aus. Dies ist meist tagsüber zwischen sechs und vierzehn Uhr der Fall, wenn viele Kameraden der Feuerwehr außerhalb des Heimatorts arbeiten. Trotzdem versucht man immer die vom Thüringer Brand-und-Katastrophenschutzgesetz vorgegebene Ausrückzeit von zehn Minuten nicht zu überschreiten. Vielerorts wird es daher so praktiziert, dass als erstes ein nicht voll besetztes Fahrzeug das Gerätehaus zum Einsatzort verlässt. Weitere, von der Arbeit oder Schule kommende Einheiten, rücken dann mit dem Privat-PKW oder mit einem falls in der Wehr vorhanden weiteren Fahrzeug nach. Sollte es dennoch passieren, dass die nachrückenden oder sogar die zuerst ausrückenden Kräfte ausbleiben, besteht für die Leitstelle immer noch die Möglichkeit, Feuerwehren aus der näheren Umgebung zum Einsatzgeschehen hinzuzuziehen. Dies passiert in einigen Teilen des Landkreises sogar präventiv um nicht wertvolle Zeit damit zu verschwenden, auf vielleicht nicht erscheinende Einheiten zu warten. Eine weitere Option haben allerdings auch die Einsatzleiter der jeweiligen Feuerwehren indem sie dazu berechtigt und auch angehalten sind, weitere Wehren zur Unterstützung anzufordern, sofern dies nötig ist. Dieses Vorgehen funktioniert in unserem noch relativ überschaubaren Landkreis meist vorbildlich. Aus diesem Grund ist auch eine Tendenz zur permanent steigenden Anzahl an überörtlichen Einsätzen der Feuerwehren spürbar. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist natürlich auch die Optimierung der Zusammenarbeit der einzelnen Wehren.
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